Die Kurzanleitung ist aus dem Jahr 2010. Haben sich da wichtige Sachen geändert?
Die wichstigsten Dinge sind unverändert. Die Kurzanleitung soll dir jedoch nur einen groben Überblick darüber geben, wie eine Welt funktioniert. Darauf vorbereiten musst du dich jedoch nicht unbedingt. Es reicht völlig aus die Welt nach ihrem Start zu "erforschen".
- Was passiert, wenn ich einen Staat erobere? Wird der automatisch in meinen bestehenden Staat integriert oder muss ich auf einmal zwei Staaten regieren, bei dem ich z.B. auch wieder abgewählt werden kann?
Du erhältst den anderen Staat in seinem "Ist-Zustand", musst also zwei Staaten spielen.
Von planlosen Erobungsversuchen kann ich Anfängern nur abraten. Zu einem setzt eine Eroberung vorraus, dass man deutlich stärker als der angegriffene Spieler ist. Das ist schwierig genug, da man mit wenigen Erfahrungspunkten meist die schwächeren Templates erhält. Und dann sind da noch die anderen 99 Spieler, die bei Eroberungsversuchen normalerweise nicht tatenlos zusehen. In den meisten Fällen (> 80%) verliert ein einzelner Angreifer letztlich seinen Staat.
- Eigentlich verstehe ich die ganzen wirtschaftlichen Verflechtungen in einer Welt noch nicht. Z.B Haben meine Importe positive Auswirkungen auf den Export anderer Staaten?
- Wie ist das mit dem Nominalzins? Zu welcher Währung bzw. Staat gilt der Devisenkurs?
So komplex wie du es dir vorstellst ist die Simulation leider nicht, auch wenn immer wieder neue Mechaniken entwickelt werden.
Im Grund ist eine Welt "wie 100 parallele Klassikstaaten", nur mit zusätzlichen Interaktionsmöglichkeiten. Alle Importe und Exporte zusammen ergeben also leider nicht die gleiche Zahl. Mit Boykotten, Handelsverträgen, Bewertungen, und so weiter, hast du dennoch die Möglichkeit Einfluss auf andere Staaten zu nehmen. Das wirst du jedoch alles auch nach dem Weltstart noch sehen.
Der Nominalzins bezieht sich nur auf deinen Staat. Der Devisenkurs müsste sich eigentlich immer auf den gleichen fiktiven Staat beziehen und soll, meines Wissens nach, einfach nur ein Indikator sein, ob der Kurs im Verhältnis eher niedrig oder hoch ist.
- Kann es so etwas wie eine Weltwirtschaftskrise geben? Z.B. wenn alle Staaten hohe Zölle haben? Gibt es so etwas wie den schwarzen Freitag als Ereignis?
Nein, siehe oben.
- Gibt es eine Beistandspflicht bei Militärbündnissen? Gibt es auch Verteidigungsbündnisse?
Das würde voraussetzen, dass Ars Regendi wie ein Total War oder Europa Universalis Spiel ist. Quasi: Wähle ein andere Nation, klicke auf einen Button und schlage ein Defensivbündnis vor.
So läuft es hier aber nicht, was die Sache eigentlich erst spannend macht. Diplomatie mit anderen Spielern liegt ganz allein in deiner Hand. Die Antwort ist also Ja und Nein. Es besteht die Möglichkeit Bündnisse zu gründen, oder einfach den von anderen Spielern beizutreten. Welche Regeln diese Bündnisse haben, wie sie funktionieren, ob man anderen Spielern helfen muss - all das entscheiden letztlich die Spieler. Du kannst also versuchen auf eigene Faust Verträge mit anderen Spielern auszuhandeln.
Kann mich, wenn ich einen schlechten Ausgangsstaat habe, mein Nachbar einfach in der ersten Runde platt machen?
Wie oben geschrieben kannst du das eigentlich gleich vergessen. Der Angreifer sollte signifikant stärker sein als der Verteidiger, wenn er gewinnen will. Und natürlich sind die noch "schlechteren Staaten" die einzigen, die aus eigener Kraft heraus überhaupt attackieren kannst. Wer einen anderen Spieler angreifen will, sollte sich jedoch auch stets fragen: Wer verteidigt in der Zwischenzeit meinen Staat, wenn ich jemand anderes angreife? 
Wie ist das mit der Umwelt? Gibt es so etwas wie eine Klimaerwärmung, die negative Folgen für die ganze Welt haben?
Es gibt einen globalen Umweltwert, der Einfluss auf die Umwelt in allen Staaten hat. Je nachdem wie die Spieler in ihren Staaten agieren, steigt oder sinkt der globale Wert. Kriege und Atombombenwürfe haben für die Umwelt meist deutliche negative Folgen.
- In welchem Jahr beginnt eigentlich unsere Welt?
Wie im gewöhnlichen Klassikstaat auch, 1993 bzw. 94.
- Wie funktioniert eigentlich dieses RolePlay?

Das ist wohl die Frage, für welche man die längste Antwort schreiben müsste. Aus Zeitgründen fasse ich die Antwort kurz. Von vornherein weg: Rollenspiel ist kein muss. Wir betreiben es, weil uns Spaß macht und jeder auch nur soviel, wie er kann und Lust hat. Es hat jedoch zahlreiche Vorteile Rollenspiel zu betreiben, und in so ziemlich jeder Welt ist der Weltensieger auch ein Rollenspieler.
Im Vordergrund steht bei dem Rollenspiel Fragen wie: "Was für einen Staat spiele ich? Ist es eine Militärdiktatur, Demokratie, Theokratie, Technokratie, Schurkenstaat, sozialistische Hochburg oder gar etwas ganz anderes? Wie leben die Menschen in meinem Staat, und wie sieht ihr Alltag aus? Was passiert zur Zeit in meinem Staat, und wie entwickelt er sich weiter?"
Wir überlegen uns jedoch nicht nur einen Hintergrund für unseren Staat. Meistens wählen wir ein politisches Alter Ego aus der realen Welt, und geben dieser Person einen bestimmten Namen und eine Persönlichkeit. Diese Person handelt und agiert in der Welt an unserer Stelle. Das hat den Vorteil, dass man in einer Welt einen korrupten Despoten, und in der nächsten Welt einen gutherzigen Menschenfreund spielen kann.
Wichtig ist jedoch, dass die Rollen immer glaubwürdig gespielt werden. Ein Pazifist sollte beispielsweise militärische Mittel stets als letzten Ausweg sehen, und nicht einfach einen Krieg beginnen, selbst wenn die Gelegenheit günstig wäre.
Rollenspiel lernt man am leichtesten, indem man es sich bei anderen Spielern ansieht. Erst vor kurzem hat eine dedizierte Rollenspielwelt ihre Tore geschlossen, in welcher ich selbst ein imperialistisches Japan gespielt habe (für Links siehe auch in meiner Signatur, das Bündnis ist zur Zeit noch immer auf Platz 2 oder 3 der Rangliste). Grundsätzlich kann ich dir empfehlen ein wenig durch das Forum (hier) zu stöbern, weil dort sehr viele unser derzeit aktiven deutschsprachigen Rollenspieler teilgenommen hat. In diesem Unterforum kannst du viel Inspiration finden und, eventuell auch ein paar Ideen für ein eigenes Konzept sammeln. Das hier ist eine Art Wikipedia für die Welt. Ein Großteil des Rollenspiels findet meist in Form von Presseveröffentlichungen statt. Ansonsten gibt es öfter mal Projekte, die mit den eigentlichen Spiel nur wenig zu tun haben, aber trotzdem sehr schön anzusehen. Diese Olympiade hier ist zum Beispiel das Aufwendigste, was ich je auf Ars Regendi gemacht habe.
Das ist alles, wie gesagt, nur zu Inspiration. Lass dich also nicht von dem enormen Umfang mancher Nachrichten abschrecken. Wir machen das, wie gesagt, nur aus Spaß an der Sache.